Eine Erfolgsgeschichte
Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen
Sie ist 21 Jahre jung, singt gerne, schreibt Gedichte, rätselt und liest viel. Doch Mirjam hatte einfach keinen Ausbildungsplatz gefunden – bis sie vom Bischöflichen Jugendfonds und den Möglichkeiten für eine Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE) bei Kolping erfuhr.
Sie ist 21 Jahre jung, singt gerne, schreibt Gedichte, rätselt und liest viel. Doch Mirjam hatte einfach keinen Ausblidungsplatz gefunden – bis sie vom Bischöflichen Jugendfonds und den Möglichkeiten für eine Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE) bei Kolping erfuhr. Mirjam M. stammt aus der Stadtpfarrei St. Ulrich und Afra. Ein Jahr lang nahm sie am Bischöflichen Jugendfonds „Chancen für Arbeit“ teil. Jetzt absolviert sie eine BaE-Maßnahme bei der Firma Dehner in Augsburg – und ist bereits im 2. Lehrjahr.
Vielleicht ein Zeichen des Himmels...
Trotz Hauptschulabschluss und zahlreichen Bewerbungen fand Mirjam lange Zeit keine Arbeitsstelle. Dann vielleicht ein Zeichen des Himmels: „Ich habe damals im Gospelchor von St. Ulrich gesungen und Frau Prutzer-Peer von der Kolping Akademie Augsburg kennengelernt", erzählt Mirjam. „Nachdem ich ihr meine Geschichte erzählt hatte, kam sie gleich auf die Idee, mich an den Bischöflichen Sozialfonds zu vermitteln." – Und damit an Dr. Norbert Bayrle-Sick, Bildungsbegleiter beim Jugendfonds und Verantwortlicher.
Der Bischöfliche Jugendfonds „Chancen für Arbeit" wird federführend vom Kolping-Bildungswerk in der Diözese Augsburg und der Katholischen Jugendfürsorge durchgeführt. Mirjam wurde aufgenommen und bekam als Mentor der Gemeinde Kirchenpfleger Windfried Brem und später Gemeindereferentin Heidelinde Kotzian zur Seite gestellt. Beide engagieren sich trotz vielfältiger Aufgaben sehr in ihrem Ehrenamt als Mentor beziehungsweise Mentorin.
"Die Arbeit mit den Kollegen war einfach super"
Im Mai kommen die Abschlussprüfungen, auf die sie sich bereits fleißig zu Hause und im Stützunterricht vorbereitet. Mirjams Wunsch wäre es, im Anschluss ab September 2011 ein drittes Ausbildungsjahr zur Einzelhandelskauffrau in ihrer jetzigen Firma anzuschließen. „Das wäre für mich ideal", findet Mirjam. Dass dieser Wunsch in Erfüllung geht, daran arbeitet Dr. Bayrle-Sick zusammen mit Sozialpädagogin Nina Wörle, Mirjams Betreuerin in der BaE bei der Kolping Akademie Augsburg. Mirjam M. hat alles daran gesetzt, ihre Chance beim Bischöflichen Jugendfonds und in der BaE zu nutzen.
"Der Jugendfonds war ein positiver Wendepunkt in meinem Leben"
Im Verlauf des Jahres im Bischöflichen Jugendfonds konnte sie ebenfalls in ihren Lieblingsbereich – die Arbeit mit Tieren – durch Praktika bei Fressnapf, Obi und zwei Dehner-Filialen in Augsburg hineinschnuppern. Sie war verantwortlich für den richtigen Umgang mit Tieren und Pflanzen, sorgte dafür, dass die Regale stets richtig und ordentlich gefüllt und die Filialen sauber waren. Die Zeit im Bischöflichen Jugendfonds dient vor allem zur Orientierung und zur Überbrückung der drohenden Arbeitslosigkeit. Intensiv ist auch die sozialpädagogische Betreuung. Nach dieser lehrreichen Zeit entschied sich Mirjam, einen Ausbildungsplatz als Verkäuferin zu suchen, mit dem Ziel der Einzelhandelskauffrau. Die beste Option für die damals 20-Jährige war ein Platz in einer kooperativen Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE) der Kolping Akademie Augsburg. Dr. Bayrle-Sick vermittelte ihr einen Ausblidungsplatz zur Verkäuferin bei der Firma Dehner in Augsburg – hier hatte sie schon eines ihrer Praktika absolviert.
"Die Arbeit und das Team mag ich sehr".
Mittlerweile befindet sich Mirjam im 2. Ausbildungsjahr, besucht die Berufsschule und einmal wöchentlich den Stützunterricht bei Kolping. „Dort bekomme ich individuell auf mich zugeschnittenen Förderunterricht", so Mirjam. „In meinem Fall besonders in Mathe", fügt sie scherzend hinzu. Die Ausbildung bei der Firma Dehner gefällt Mirjam. „Die Arbeit mit den Pflanzen und das Team finde ich super", so die Auszubildende aus Königsbrunn.
"Ich bin noch nicht oben auf meiner Ausbildungsleiter"
Im Mai kommen die Abschlussprüfungen, auf die sie sich bereits fleißig zu Hause und im Stützunterricht vorbereitet. Mirjams Wunsch wäre es, im Anschluss ab September 2011 ein drittes Ausbildungsjahr zur Einzelhandelskauffrau in ihrer jetzigen Firma anzuschließen. „Das wäre für mich ideal", findet Mirjam. Dass dieser Wunsch in Erfüllung geht, daran arbeitet Dr. Bayrle-Sick zusammen mit Sozialpädagogin Nina Wörle, Mirjams Betreuerin in der BaE bei der Kolping Akademie Augsburg. Mirjam Mayer hat alles daran gesetzt, ihre Chance beim Bischöflichen Jugendfonds und in der BaE zu nutzen.
"Ein echtes Erfolgskonzept"
Für Dr. Bayrle-Sick ist „Chancen für Arbeit" ein echtes Erfolgsprojekt. 2010 konnten insgesamt vier Teilnehmer, zwei Mädchen und zwei Jungen, in betriebliche bzw. schulische Ausbildung vermittelt werden. Auch die BaE konnte 2010 nachweisliche Erfolge erzielen. Kooperativ wurden 284 TeilnehmerInnen beschäftigt, integrativ 48. Die Abbruchquote lag dabei nur bei sechs Prozent. Die Abschlussprüfung bestanden insgesamt 82 Prozent, im Bereich Handel, Lager und Büro sogar 100 Prozent.