Die Internationale Kolping-Pflegeschule feiert ihre Eröffnung
Ausbildung zum Altenpfleger
17 Auszubildende aus 8 Nationen starteten Anfang August ihre Ausbildung zum Altenpfleger an der Internationalen Kolping-Pflegeschule in Kempten.
Kempten. Die Internationale Kolping-Pflegeschule in Kempten lud zu ihrer Eröffnung ein. Vertreter aus Regionalpolitik und Wirtschaft sowie Auszubildende und Lehrkräfte feierten gemeinsam den Ausbildungsstart.
17 Auszubildende aus 8 Nationen: Anfang August startete der erste Ausbildungsjahrgang zum Altenpfleger an der Internationalen Kolping-Pflegeschule in Kempten. „Es war ein spannendes Unterfangen“, sagte Frank Jelitto, Geschäftsführer der Pflegeschule, bei der Begrüßung. Denn der offizielle Start der Ausbildung hatte sich aufgrund bürokratischer Hürden nach hinten verschoben. Umso größer war die Freude, dass vor sieben Wochen die Ausbildung an insgesamt 15 Betrieben im Allgäu erfolgreich angelaufen ist. Der Dank gilt allen Beteiligten, vor allem den Vertretern der Allgäu GmbH, dem Landkreis Oberallgäu und der Stadt Kempten, die gemeinsam die Entstehung der Pflegeschule ermöglicht haben. Zur Eröffnungsfeier waren Vertreterinnen und Vertreter aus Regionalpolitik und Wirtschaft nach Kempten gekommen, um gemeinsam mit Auszubildenden und Lehrkräften zu feiern.
Schulleiterin Christina Hagemann: „Die Internationalen Kolping-Pflegeschule bietet ein Rundum-Unterstützungspaket“
Das Besondere an der Internationalen Kolping-Pflegeschule ist ihr Rundum-Unterstützungspaket. Ein „Kümmerer“, finanziell unterstützt durch den Landkreis Oberallgäu und die Stadt Kempten, wirkt als Ansprechpartner für die Auszubildenden. Gemeinsam werden Arztbesuche oder Botschaftstermine geplant oder schlicht und einfach Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten erkundet. Ziel sei es, die jungen Auszubildenden sowohl fachlich auszubilden als auch bei privaten Sorgen und Problemen zu begleiten, erklärte Schulleiterin Christina Hagemann. Das sei zwar einerseits eine große Herausforderung, andererseits aber auch das Außergewöhnliche an der Pflegeschule.
Florian aus Kamerun: Unsere Dozenten unterstützen uns bei allen Fragen
Gemeinsam mit 16 weiteren Auszubildenden hat Florian aus Kamerun Anfang August seine Ausbildung bei der Internationalen Kolping-Pflegeschule begonnen. „Es ist nicht einfach, wir lernen viel, aber die Dozenten unterstützen uns bei allen Fragen“, sagt der 29-Jährige. Mit einem Lachen fügte er hinzu: „Die Dozenten sind auch immer pünktlich, das ist besonders wichtig, auch für uns.“ Genau wie seine Mitstreiter aus Spanien, Bosnien-Herzegowina, dem Kosovo, Indonesien oder den Philippinen hat auch Florian bereits in seinem Heimatland Deutsch gelernt, um den Anforderungen für ein Visum gerecht zu werden.
Landrat Anton Klotz: „Die Kolping-Pflegeschule ist ein Glücksfall für das Allgäu“
Der Fachkräftemangel im Bereich Pflege gilt als eine der großen Herausforderungen für Politik und Gesellschaft. „Es muss eine Aufgabe der Kommunalpolitik sein, Pflegekräfte zu gewinnen“, sagte der Oberallgäuer Landrat Anton Klotz. Die Situation habe sich in den vergangenen Jahren noch verschärft, deswegen sei es ein Glücksfall gewesen, dass die Kolping Akademie mit ihrer neuen Internationalen Pflegeschule genau diese Situation angreift. Klotz sehe die Pflegeschule als große Chance, Fachkräfte für die Region zu gewinnen und diese auch langfristig behalten zu können. „Es ist ein guter erster Schritt, um wieder gute Pflege anbieten zu können. Und damit auch ein Schritt in die Zukunft.“ Klotz bedankte sich bei den Auszubildenden und allen anderen Beteiligten, dass sie diese verantwortungsvolle Aufgabe übernommen haben.
Bürgermeisterin Sibylle Knott: Den Wirtschaftsstandort Kempten stärken
Auch Sibylle Knott, Zweite Bürgermeisterin der Stadt Kempten, freute sich über die Eröffnung der Internationalen Kolping-Pflegeschule. „Gemeinsam mit der Pflegeschule können wir den Wirtschaftsstandort Kempten stärken“, sagte sie. Der Politik sei der demografische Wandel bewusst, der den Mangel an Pflegefachkräften in Zukunft noch verschärfen wird. Deshalb sei es ein wichtiges Ziel, die Auszubildenden in Kempten zu integrieren und ihnen neben der beruflichen Ausbildung auch eine soziale Einbindung zu ermöglichen.
Vorstandsvorsitzender Gebhard Kaiser: „Auf die Zeichen der Zeit reagieren. Das ist unser Auftrag“
Die Internationale Kolping-Pflegeschule folgt mit ihrem Ansatz ihrem Namensgeber Adolph Kolping. „Er hat die Nöte der Zeit schon vor 200 Jahren erkannt und mit Bildung und Unterkunft Handwerksgesellen ein besseres Leben ermöglicht“, sagte Gebhard Kaiser, Vorstandsvorsitzender der Kolping Akademie. Gemeinsam mit der Unterstützung seitens der Regionalpolitik und Wirtschaft sowie dem Kolping-Bildungswerk Baden-Württemberg sei die Eröffnung der Pflegeschule trotz aller bürokratischer Herausforderungen gelungen. „Nur in einem guten Miteinander können wir diesem gesellschaftlichen Auftrag gerecht werden“, sagte Gebhard Kaiser.
Generalisierende Pflegeausbildung ab 2020
Die Kolping Akademie plant mit Blick auf die Zukunft die Einführung einer neuen, generalisierenden Ausbildung zur Pflegefachkraft an den Standorten Kempten und Memmingen. Auch hier steht die fachliche und private Unterstützung der Auszubildenden im Mittelpunkt, um ihnen einen guten Start in ihr neues Leben in Deutschland zu ermöglichen.
Marie-Therese Abler, Pressestelle / Die Kolping Akademie